„Viele Hände tragen zum Erfolg bei“

Eröffnungssymposium am ZfP in Weißenau

Ravensburg – Zum Start der kürzlich aus zwei eigenständigen Abteilungen neu gebildeten Klinik für Neurologie und Epileptologie am ZfP-Standort Weißenau lud Chefarzt Christian Tilz zu einem Symposium ein. Die Referenten gaben spannende Einblicke in Medizinhistorie sowie in neue Behandlungsmöglichkeiten. Schließlich rundete Tilz das Programm mit einem Einblick in die zukünftige Gestaltung der Klinik ab.

Christian Tilz folgte Mitte des Jahres Hartmut Baier und Andreas Meyer nach, welche die bis dato getrennt organisierten Abteilungen für Neurologie und Epileptologie des ZfP Südwürttemberg leiteten. Beide Abteilungen wurden in eine einzige Klinik zusammengeführt. Dies nahm der neue Chefarzt nun zum Anlass, zahlreiche Referenten aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz nach Ravensburg einzuladen.

Zur Begrüßung ging ZfP-Regionaldirektor Juan Valdés-Stauber auf die Hintergründe der neu gebildeten Klinik ein: „So eine Zusammenführung wirft natürlich viele Fragen auf und erzeugt auch Unsicherheiten, die wir jedoch gemeinsam und ohne große Schwierigkeiten meistern konnten.“ Zum Gelingen beigetragen habe sicherlich auch die im Haus gepflegte Idee der Multiprofessionalität: „Viele Hände tragen zum Erfolg bei.“

Der ehemalige Chefarzt Baier blickte zurück auf die Geschichte der Epileptologie im Speziellen. Er führte aus, dass erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts die sogenannten „Irren“ als medizinisch zu behandelnde Patienten angesehen wurden. In diese Zeit fiel auch die Gründung der Pflegeanstalt Weißenau 1892, die dann 1903 zur Heil- und Pflegeanstalt wurde. 1905 wurde in Weißenau die erste Spezialstation mit 25 Betten für Epilepsiepatienten eröffnet. Im Weiteren zeichnete er den langen Weg zur Eigenständigkeit der Epileptologie und zur Gründung des Epilepsiezentrums Bodensee nach. Letzteres sei „nach 13 Jahren zähen Ringens“ im Jahr 2000 schließlich gelungen.

Am Ende richtete Gastgeber Tilz den Fokus auf die perspektivischen Entwicklungen der neuen Weißenauer Klinik für Neurologie und Epileptologie. Es gelte, Netzwerke regional, überregional und international zu intensivieren, um eine moderne Medizin mit dem Schwerpunkt der Epileptologie, Parkinsonerkrankung und Schmerzbehandlung zu setzen, ebenso wie das wissenschaftliche Fortbildungsangebot der Klinik zu erweitern.