In Deutschland leben aktuell rund 400.000 Menschen mit Parkinson. Es gibt Möglichkeiten, die Symptome wirksam zu lindern. Allerdings fehlt im ländlichen Raum oft die richtige Versorgung. Ein neues Netzwerk bietet Hilfe an.
Zu den typischen Symptomen von Parkinson gehören das Zittern und Bewegungsstörungen wie Steifheit der Muskeln, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Meist wird Parkinson zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert, bei jedem zehnten Patienten sogar vor dem 40. Lebensjahr, so die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen.
ZfP Weissenau ist mit dabei
Als Parkinson-Patient heimatnah optimal versorgt werden und dabei von der Expertise eines Universitätsklinikums profitieren: Dies ermöglicht das vom LMU-Klinikum München initiierte Netzwerk PARKLINK, heißt es in einer Pressemitteilung. Koordiniert von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München arbeiten elf Kliniken aus dem Südwesten Deutschlands bei PARKLINK zusammen. Dazu zählt auch die Klinik für Neurologie und Epileptologie des ZfP Südwürttemberg am Standort Weissenau.
Unkomplizierte telemedizinische Vorstellung
Das Ziel: Die Versorgung von Patienten mit Parkinson-Syndrom über die telemedizinische Anbindung eines Universitätsklinikums auch in ländlichen Regionen zu verbessern. PARKLINK verbindet dabei moderne Parkinson-Therapie mit neuesten Forschungserkenntnissen. PD Dr. Christian Tilz, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Epileptologie des ZfP Südwürttemberg, freut sich über das Zustandekommen des Kooperationsnetzwerks und erläutert: „Der Vorteil für die Patienten ist die unkomplizierte telemedizinische Vorstellung für Fälle, bei denen medikamentöse Behandlungsoptionen nicht ausreichen. Hierbei werden weitere therapeutische Optionen evaluiert, etwa Verfahren der Neurostimulation oder Pumpentherapien. Die weitere Nachsorge nach einem solchen invasiven Eingriff kann dann wieder heimatnah bei uns in Ravensburg erfolgen. Für unsere Klinik stellt die Kooperation einen wesentlichen Bestandteil einer modernen Patientenversorgung nach dem neuesten Stand der Forschung dar.“
PARKLINK soll Lücke schließen
Derzeit leben in Deutschland rund 400.000 Menschen mit der Parkinson-Krankheit – eine fortschreitende Erkrankung, die neben den motorischen Symptomen Bewegungsarmut, Muskelsteifheit, Ruhezittern und Haltungsstörungen eine Vielzahl weiterer nicht-motorischer Symptome hervorruft, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Heute ist es möglich, die Symptome wirksam zu lindern. Allerdings: Bei weitem nicht überall besteht für Patienten die Möglichkeit, eine spezialisierte Fachabteilung oder Klinik für eine individuelle und hochwertige medizinische Betreuung vor Ort aufzusuchen.
Um diese Lücke zu schließen und den Betroffenen eine optimale, heimatnahe Versorgung zu bieten, die gleichzeitig an die Expertise eines Universitätsklinikums angebunden ist, wurde PARKLINK gegründet. Einheitliche Standards sollen dabei den Zugang zu innovativen Diagnostik- und Behandlungsverfahren ermöglichen. Patienten profitieren darüber hinaus von der Möglichkeit zur Teilnahme an Studien des LMU-Klinikums. Zudem werden ihre Angehörigen durch Schulungen aktiv eingebunden.
Infos für Angehörige und Betroffene am 3. Mai in Weissenau
Die Behandlung der Parkinson-Erkrankung stellt einen wesentlichen Schwerpunkt der Klinik für Neurologie und Epileptologie des ZfP Südwürttemberg dar.
Weitere Informationen zum Behandlungsangebot sind bei einer Patientenveranstaltung am 3. Mai 2025 erhältlich. Die Veranstaltung ist kostenlos, ohne Anmeldung und geht von 9.30 bis 13.30 Uhr.