Spezielle Neurologische Schmerztherapie
Die spezielle neurologische Schmerztherapie umfasst die konservative (nicht operative) Behandlung neurologische Behandlung chronischer Schmerzstörungen mit starker Beeinträchtigung der Mobilität, Lebensqualität und Alltags-/ Arbeitsfähigkeit, unzureichendem Therapieerfolg der ambulanten Therapie im Sinne einer multimodalen Schmerztherapie.
Im Vordergrund stehen dabei Wirbelsäulenschmerzsyndrome sowie akute und chronische Kopf- und Gesichtsschmerzsyndrome.
Neben einer ausführlichen Anamnese mit Erhebung der bisherigen Behandlungsstrategien inklusive ausführlicher Medikamentenanamnese erfolgt eine gezielte neurologische, orthopädische, internistische körperliche Untersuchung sowie auch eine genaue psychiatrisch-psychotherapeutische Untersuchung.
Im Rahmen der sehr umfangreichen Labordiagnostik klären wir gezielt Fragestellungen ab, z. B. entzündliche Prozesse, rheumatologische Konstellationen und führen regelmäßige Kontrollen von Blutbild, Leber- und Nierenwerten zur Therapiebegleitung durch.
Die erforderliche radiologische Diagnostik erfolgt in Kooperation der im Haus angesiedelten radiologischen Praxis, wo sowohl die Möglichkeit der konventionellen Röntgenaufnahmen als auch schnittbildgebende Verfahren stehen mittels Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) zur Verfügung stehen.
Die Elektroneurografie ermöglicht die Nervenleitgeschwindigkeitsmessung zur näheren Einordnung von Schädigungsprozessen peripherer Nerven, wie etwa im Rahmen von Polyneuropathien. In der Elektromyografie erfolgt die Untersuchung der Entladungsmuster der Muskulatur zur Abklärung von Schädigungsprozessen der Muskulatur (durch Nervenschäden, oder auch im Rahmen von primären Muskelerkrankungen). Ebenso erfolgt die Bestimmung der evozierten Potentiale zur Messung von Nervenbahnen des Gehirns und des Rückenmarkes zur Messung spezieller Sinneszellen (Sensibilität, Sehbahnen, motorische Bahnen) um die Funktionsfähigkeit diese Areale zu messen.
Zur Abklärung entzündlicher Prozesse des zentralen Nervensystems bzw. auch zur Abklärung von Demenzen führen wir Untersuchungen des Nervenwassers (Liquoruntersuchungen) mit Lumbalpunktion durch.
Zur Kontrolle der Blasenentleerung erfolgt die Bestimmung des Restharns mittels Ultraschalluntersuchung, in Kooperation mit der allgemeinmedizinisch internistischen Abteilungen können auch Herz- und Abdomensonografien durchgeführt werden.
Im Rahmen der interdisziplinären Schmerztherapie erfolgen neben der Optimierung der medikamentösen Therapie unter Berücksichtigung ihrer individuellen Situation und Medikation, eine intensive Physiotherapie (einschließlich spezieller Physiotherapie und sensomotorischem Training), supportiv-psychotherapeutische ärztliche Gespräche, Psychoedukation, Entspannungstherapie, Patientenedukation mit Rückenschule, sowie Ergotherapie, Kunst- und Musiktherapie.
Wir führen dabei sowohl Einzel- wie auch Gruppentherapien durch. Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt bei ca. 10-20 Tagen, abhängig von der Schmerzsituation und dem Behandlungserfolg, insbesondere was die Wiederherstellung der Mobilität angeht.
Die Überprüfung des Behandlungsverlaufs erfolgt durch einen standardisierten Ablauf mit regelmäßigen, interdisziplinären Teambesprechungen incl. Entlassmanagement.