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Nahaufnahme eines EEG-Geräts mit bunten Kabeln zur Messung der Gehirnaktivität.

Epilepsie

Ziel der stationären Therapie ist die Verbesseung von Anfallskontrolle und Lebensqualität. Je nach Einzelfall kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  1. Medikamentöse Behandlung:

Initial erfolgt die Behandlung mit sogenannten anfallssuppressiven Medikamenten (ASMs), früher auch  "Antiepileptika" genannt. Diese stabilisieren die elektrische Aktivität im Gehirn. Das Medikamentenspektrum hat sich in den letzten 20 Jahren enorm erweitert. Die Auswahl erfolgt individuell nach Art der Epilepsie, Anfallshäufigkeit, Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen.
Unsere Klinik beteiligt sich auch an klinischen Studien mit solchen Medikamenten, die noch nicht am Markt erhältlich sind und unter engen Kontrollen zum Einsatz kommen. 
Meist wird mit einer Monotherapie begonnen; bei unzureichender Wirksamkeit kann eine Kombinationstherapie notwendig werden. Etwa ein Drittel der Betroffenen spricht nicht ausreichend auf Medikamente an – in solchen Fällen spricht man von Pharmakoresistenz.

  1. Epilepsiechirurgische Behandlung (in Kooperation mit den verschiedenen Universitätskliniken wie Freiburg, München, Ulm):

Bei pharmakoresistenter Epilepsie sollte frühzeitig die Möglichkeit einer operativen Therapie geprüft werden. Durch eine sogenannte "prächirurgische Diagnostik" wird abgeklärt, ob ein epileptischer Herd im Gehirn durch eine Operation entfernt werden kann – ohne bleibende neurologische Defizite. Wir kooperieren eng mit führenden Epilepsiezentren und Universitätskliniken, die moderne chirurgische Verfahren anbieten.

  1. Neuromodulationsverfahren (in Kooperation mit den Universitätskliniken Freiburg, München, Ulm):

Hierbei werden elektrische Impulse eingesetzt, um die Übererregbarkeit des Gehirns zu reduzieren. Die Wirkung setzt verzögert ein, nimmt aber mit der Zeit zu.
Folgende Verfahren stehen zur Verfügung:

  • Vagusnerv-Stimulation (VNS): Seit 1995 in der EU zugelassen. Ein Impulsgeber stimuliert den linken Vagusnerv am Hals, wodurch die Anfallshäufigkeit reduziert wird. Positiver Nebeneffekt: Verbesserung der Stimmungslage.
  • Tiefe Hirnstimulation (THS): seit 2014 zugelassen für die Behandlung fokaler Epilepsien. Die Stimulation erfolgt direkt im Gehirn.
  • Epikranielle Stimulation (EASEE): Relativ neue Methode mit implantierter Elektrode unter der Kopfhaut. Voraussetzung ist ein oberflächennaher Anfallsherd – nicht für alle Epilepsieformen geeignet.
  1. Ergänzende Therapie- und Beratungsangebote:
  • Psychotherapie: Zur Bewältigung psychischer Begleiterscheinungen
  • Physiotherapie: Bei körperlichen Einschränkungen infolge der Anfälle
  • Sozialberatung: Fragen zu Führerschein, Arbeitsrecht, Schwerbehinderung, Rente etc.
  • Patientenschulungen (z. B. MOSES-Programm): Modulares Schulungsprogramm Epilepsie MOSES Schulungsprogramm | für Menschen mit Epilepsie
  1. Spezialisierte Versorgung bei Intelligenzminderung:

Unsere Klinik verfügt über eine eigene Station mit baulicher Anpassung (z. B. Snoezelenraum) und speziell geschultem Personal für die Versorgung von Menschen mit Epilepsie und kognitiven Einschränkungen.

Bei Fragen oder für eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Patient mit zahlreichen Elektroden zur Messung der Hirnströme im Schlaflabor.
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